Wiens No.1 melden sich im April 2020 zurück. Mit ihrem sechsten Studioalbum Herz aus Stein und neuem Label (Rookies & Kings) an ihrer Seite wollen Wiens No.1 dieses Jahr die Bühnen zum Beben bringen.
Wer/Was ist Wiens No.1? Punk? Rock? Ska? Metal? JA, und noch viel mehr …
https://www.wiensno1.at/
Wie schon auf dem aktuellen Album (“Des Kaisers neue Lieder”) zu hören wird auch die nächste Produktion von “Wiens No.1” eine Mischung aus hartem Rock, rotzigem Punk und frechen Ska-
Rhythmen sein. Musik und Texte der Gruppe entspringen immer direkt aus dem Leben: ob Freundschaft, das Leben als solches oder Gesellschaftskritik – so manch einer wird sich bei “Wiens No. 1” wiederfinden.
Herz aus Stein – steht drauf, ist aber nicht drin
Sofort auffällig ist die prägnante Stimme von Sänger Stefan Putnik. Sie ist recht gewöhnungsbedürftig und wird wohl nicht jeden Geschmack treffen, sie verleiht der Musik von Wiens No.1 jedoch zumindest eine starke eigene Note, die die Wiener aus anderen Bands dieses Genres hervorhebt.
Schon der Opener Ruf der Freiheit gefällt. Zackiges Tempo, geiler Text- ein absolut guter Start in das Album.
Herz aus Stein geht schnurstracks in die untapezierte Fresse aller Besserwisser, der Hater, die die Anonymität des Internets für sich nutzen und der Protzer und Poser. Aber lasst euch eines gesagt sein:
Hör mir zu, du kleiner Wicht und halt einfach mal dein Maul, du verschwendest meine Zeit du blöde Sau! Ist dein Herz aus Stein, stirbst du einsam und allein!
Bei den ersten beiden Songs bleibt einem nichts weiter übrig als wie ein Bekloppter durch die Wohnung zu pogen.
Das fängt ja gut an!
Ich erinner’ mich gern an diese Zeit. Eine Zeit, die man nie vergisst… Okay, falsche Band und falscher Text, aber alles was Diese Tage ebenfalls beschreibt, nur im unverkennbaren Wiens No.1 Stil. Wir pogen zwar nicht mehr durch die Wohnung, aber schwelgen tanzend in den Erinnerungen unserer Jugend.
Es wird ernst. Ein Thema, das noch viele Menschen wachrütteln muss und das keinesfalls unter den Teppich gekehrt werden darf. Es ist nicht einfach, weil Gewalt in einer Beziehung von außen oft nicht zu sehen ist, auch weil die Opfer sich oft schämen. Mit Geliebtes Monster tauchen wir tief in die Gefühlswelt dieser Opfer ein. Schaut nicht weg bei häuslicher Gewalt! Auch nicht bei der Nachbarin, die ihr vielleicht nicht leiden könnt – meine Erfahrung. Geliebtes Monster ist ein sehr emotionaler und bewegender Song.
Ist es wirklich schon so lange her, das wir begannen zu rebellieren?
Wie es der Name des Songs Geist der Vergangenheit schon sagt…verdammt lange her! Tanzen können wir aber immer noch und ich denke immer noch darüber nach, an welchen Song mich die Drums am Anfang erinnern.
Steppt weiter durch die Bude,
denn jetzt machen wir einen kleinen Ausflug in die Welt des Ska. Bei Niemals so wie du kommen die Elemente dieser Musikrichtung zum Tragen. Ein Song der in die Ohren und Beine geht. Inhaltsangabe: sagt der Titel schon aus.
Mit Voda sinkt der Blutdruck etwas. Der Sound gar nicht mal so ruhig, trotzdem emotional und traurig. Der Vater (Voda) der niemals für einen da war.
Es ist dein Recht zu leben, wie es dir passt, kein Mensch hat dir zu sagen was du tust und was du lässt. Darum nimm die Maske von deinem Gesicht, trockne deine Tränen und versteck dich nicht!
…was ist gespielt und was ist echt, bin ich Herrscher oder Knecht?
Die Aussage in Herrscher oder Knecht haben wir schon öfter gehört. Langweilig? Nervend? Nein! Nicht wenn es gut gemacht ist und der Song Power hat. Und was anderes kann man von Herrscher oder Knecht nicht sagen, begleitet von kräftigen Gitarren Riffs geht er gleich in Ohr und Beine.
Ich verzichte auch heute auf wirklich jeden Song einzugehen. Wo bleibt denn da die Spannung?! Aber einen hab ich noch 😉
Wiennieh The Pooh aus Jetzt red ma amoi Tacheles [2004] bekam im Jahre 2017 auf dem Album Des Kaisers neue Lieder eine kleine Auffrischung: Der kleine Bär
2020 kommt Kumpel Tigger mit Party in der Rehaklinik zum Einsatz. Ein tieferer Sinn? Ne, Augen zu und durch. Party on und die Schaltkreise vom Subwoofer glühen lassen.
Fazit:
Wiens No.1 dürften bei den Aufnahmen alle mächtig ins Schwitzen gekommen sein. Dieses Album hat einfach alles was das Herz begehrt: satte Riffs, kräftige Drums und Refrains die jeder versteht und sich leicht einprägen und dazu noch diese einzigartige Stimme.
Wer auf fetten Deutschrock steht ist hiermit zum Kauf verpflichtet. Das Album ist ein Brett. Langeweile oder Gleichheit werdet ihr in dem grandios produzierten Silberling nicht finden.
