Philipp Burger, den wir alle als Sänger der Band Frei.Wild und als Solokünstler kennen, stand am 15.10.2023 im Theater im Capitol in Zeitz aus einem ganz anderen Anlass im Rampenlicht. An diesem Abend präsentierte er sein Buch “Freiheit mit Narben”. Schon um 17 Uhr versammelten sich zahlreiche Fans vor dem Capitol und warteten bei 8 Grad gespannt darauf, dass die Türen öffnen würden, um Einlass zu gewähren. Endlich um 18 Uhr war es soweit – die Türen öffneten sich und die Menge strömte eilig herein. Die Buchlesung war mit 468 Personen restlos ausverkauft.

Lasst uns darüber sprechen

Man hatte die Möglichkeit sich unten einen Sitzplatz zu suchen oder sich auf die oberen Ränge zurückzuziehen. 19 Uhr war es dann endlich soweit. Stephan Kaussen betrat die Bühne und eröffnete die Veranstaltung. Dank der Buchhandlung Gutenberg, die sich direkt neben dem Capitol befindet, fand die Veranstaltung überhaupt statt. Die Inhaberin war die erste gewesen, die sagte sie gibt Philipp die Möglichkeit, sein Buch bei sich vorzustellen. Da aber die Buchhandlung zu klein ist für den Ansturm an Fans, wurde dann das Capitol genutzt. Nach der kurzen Eröffnungsrede wurde uns ein Film gezeigt. Hier ging es um Philipp Burger und sein Leben in Südtirol, um seinen Tölzlhof und die Arbeit mit Frei.Wild und natürlich auch ein kurzer Blick zurück in seine Vergangenheit. Danach war es endlich soweit, Philipp betrat die Bühne, das Publikum war begeistert und klatschte. Stephan Kaussen und Philipp sprachen über seine Vergangenheit, seine Jugend, den Teil seines Lebens, der ihn mit zu dem gemacht haben, wer er heute ist. Philipp bereut seine Taten von damals und hat vor allem daraus gelernt.
Er möchte nun offen auf Menschen zugehen, sie mit offenen Türen und Armen empfangen um Ausgrenzung in jeder Form zu vermeiden. Damit geht er als gutes Beispiel voran und er hofft, dass ihn viele folgen werden.
Alex Lysjakow betrat die Bühne und beide nahmen sich ihre Gitarren und spielten insgesamt 4 Lieder.

Grenzland

Wir hatten die Gelegenheit, zwei Lieder vom neuen Album “Grenzland” und zwei Lieder von “Kontrollierte Anarchie” zu hören. Unter den ausgewählten Stücken befanden sich das Lied “Grenzland” sowie “Das Leben ist zu kurz”. Im Anschluss berichtete uns Philipp, dass in letzterem Song der Refrain die Stimmen seiner Mädchen enthält. Besonders wichtig war es ihm, ihren Gesang im Lied lauter zu machen. Vom Album “Kontrollierte Anarchie” wurden uns die Titel “Recordman” und “Sänger, Zimmermann, Landwirt” präsentiert.

Die Fans waren begeistert, klatschten und sangen mit.

Martha kam auf die Bühne. Sie ist 11 Jahre alt und hatte eine Frage an Philipp. „Wann hast du dein erstes Lied geschrieben?“ Philipp lachte und meinte, dies steht in seinem Buch. Doch auch wenn es in seinem Buch stand begann er zu erzählen.

Es gab früher einen dunklen und schwarzen mit Zigarettenrauch benebelten Raum in einem Jugendtreff, in dem er oft war. Doch an dem einen Abend, nach dem ein oder anderen Getränk interessierte sich Philipp nur für die Kiste, die beim DJ Pult stand. Eine Kiste voll mit LPs, begeistert schaute er sich die Platten an und beschloss eine Band zu gründen. Gemeinsam mit einem Kumpel wollte er dieses Projekt anpacken. Sein Kumpel wollte singen und Philipp wollte Gitarre spielen. Zu einem späteren Zeitpunkt haben jedoch beide eingesehen, dass sie das, was sie machen wollten, nicht konnten und lieber tauschen sollten um Erfolg zu haben. Zu diesem Zeitpunkt war Philipp 18 Jahre alt. Er hat die ganze Nacht Gitarre spielen geübt und einen Song geschrieben.

Auch wenn dieser bei jedem neuen Versuch anders klang, wurde er mit seinem Kassettenradio auf Kassette aufgenommen. In der Kneipe hat Philipp dann seine Kumpels getroffen und ihnen seinen Song vorgespielt. Alle waren begeistert und so nahm alles seinen Lauf. Passend zu dieser Anekdote aus Philipp`s Leben las er uns dann das letzte Kapitel seines Buches vor Epilog: Dankbar oder: Die Enten vom Luna Park.
Der Abend und die ganze Buchvorstellung waren geprägt von Witz, Humor, Charme und Gefühlen.

Philipp Burger hat eine besondere Art Menschen zu begeistern

Sei es mit witzigen Sprüchen wie „Ich hatte mittags nen anderen Ständer“ (an seinem Mikrofonständer hielt etwas nicht und Philipp versuchte es immer wieder fest zu machen, irgendwann rutschte ihm dann dieser Spruch raus.) oder eben seiner Stimme sei es beim Singen oder wie diesmal beim Lesen.
Wir fanden die Buchvorstellung sehr gelungen. Philipp zeigte sich so wie er ist und es fühlte sich alles sehr stimmig an.
Wir möchten uns bei der Buchhandlung Gutenberg in Zeitz bedanken, dass sie den Mut hatten Philipp nach Zeitz zu holen und sich auf dieses Experiment einzulassen. Aber natürlich danken wir auch allen die an dem Buch mitgewirkt haben und dem Kampenwand Verlag. Die nächsten Tage werden wir nun unsere Nasen in das Buch stecken und uns mitreißen lassen.

Die Kleins

Das Buch bekommt ihr unter anderem hier: