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Rock am Köterberg 2019- Nachbericht

Rock am Köterberg 2019- Tag 2- So war’s

Der Köterberg im beschaulichen Lüdge-Niese wird das ganze Jahr heimgesucht von Touristen und ist ein äußerst beliebtes Ausflugsziel bei Motorradfahrern.

Doch einmal im Jahr wackelt selbst der Funkturm auf der Bergspitze. Dann heißt es wieder Rock am Köterberg.

Aus zeitlichen Gründen haben Könich und ich den ersten Tag leider verpasst. Der gehört den lokalen Bands aus der Region. Ein Konzept, das das Team vom RaK mit großem Erfolg seit 11 Jahren verfolgt: #supportyourlocals

Für uns ging es somit am Samstag los und wie immer, haben wir die 50 km bis zum Köterberg unterschätzt. Keine Schnellstraße, keine Autobahn sondern kurvige, enge Landstraßen – also, wie immer zu spät 🙂

So bekamen wir von der ersten Band des Abends leider nur noch die letzten drei Songs mit. Aber auch die hatten es in sich. Auf der Bühne: Ackerbau und Viehzucht. Die wohl dienstälteste Punkrockband aus Ostwestfalen-Lippe.

Seit über 35 Jahren steht die Band für Punkrock mit Herz und Verstand, aber auch für Krach und Party. Keine leeren Worte, denn als wir ankamen feierte ein Großteil des anwesenden Publikums schon kräftig vor der Bühne ab und der Rest stand mit wippenden Köpfen, ja wo? – genau am Bierstand. Dort hin führte auch unser erster Weg. Bier für den Könich und Cola für Nicci. Anmerkung: nächstes Jahr wird gecampt, das ist übrigens umsonst.

Rockwasser – Daumen hoch

Pünktlich um 20 Uhr öffnete der Himmel seine Schleusen- Wasser von oben und Wasser auf der Bühne: Rockwasser

Der Regen tat der Stimmung aber keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Wenn du in der ersten Reihe stehst und Probleme hast, das dein Getränk nicht auf dir oder auf dem Nachbarn landet, weil von hinten geschubst wird- dann, ja dann ist Pogo-Time.

Rockwasser rockten sich durch ihr gesamtes Repertoire und auch mein Lieblingssong “Was ich nicht weiß” fehlte nicht.

Die Band war mit ordentlich Spaß bei der Sache und die gute Laune verbreitet sich von der Bühne aus auf das Publikum und uns bleibt nichts weiter als Rockwasser hervorragende Livequalität zu bescheinigen. Daumen hoch.

Publikum Rock am Köterberg

Total Abriss

Um eines vorweg zu nehmen, es schien als hätten sich Artefuckt für ihren letzten Open-Air Auftritt (zwei Hallen Konzerte haben sie noch) den Total-Abriss auf die Flaggen geschrieben. Wir durften die Band schon im Januar zum Release von „Stigma“ in Herford reichlich feiern, doch am Köterberg haben sie nochmal zwei Schippen drauf gelegt.

Das Intro von Stigma erklang und ich musste schon etwas schlucken. Wir standen rechts der Bühne, genau vor den Boxen und es schien als hätte die Tontechnik, frei nach dem Motto „der Bass muss fi****“ , die Pegel weiter aufgedreht. Mit einem erstklassigen fetten Sound erklangen die Töne von „Alles was zählt“ und dann ging es auch schon ab- und hörte nicht mehr auf. Der mitgereiste Supporters-Club (die Wahnsinnigen) sorgte schon für reichlich Stimmung, aber auch der Rest des Publikums gab sich mehr als textsicher und sang laut jeden Song mit.

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube der Pogo-Kreis pausierte nur bei dem Song „Wir sind ewig“

Die 17 Songs bringen das Publikum vor der Bühne reichlich ins Schwitzen, wegen mir hätte man nochmal 75 Minuten drauf legen können. Ein denkwürdiger Abriss!

Ein würdiger Abschluss

Ein Auftritt bedeutet auch für eine Band Arbeit, schließlich werden bei diesem die Brötchen verdient. Ich möchte nur einmal!! so gut gelaunt wie die The O’Reilys & The Paddyhats zur Arbeit erscheinen 🙂

Was für eine Truppe, was für eine Live- Performance. Sollte es irgendjemanden geben der nicht auf Irish Folk/Punk steht-selbst dieser wird sich der Band nicht entziehen können.

Mit dem ersten Song hatten sie dann auch das Publikum fest im Griff. Es wurde getanzt, geklatscht, gelacht und gefeiert. The O’Reillys & The Paddyhats liefern das perfekte Gesamtpaket, hier stimmt einfach alles. Ein würdiger Abschluss!

Fazit:

Rock am Köterberg ist jedes Jahr einen Besuch wert und die Crew zeigt, dass es auch anders geht. Schneller Einlass, nette Security, die auf elend lange Taschenkontrollen verzichtet. Wozu auch? Getränke schmuggeln ist bei den Preisen nicht notwendig und/oder Waffen etc. braucht hier eh keiner- das Volk kommt zum Feiern. Das beweist auch die lange Geschichte des RaK, keine nennenswerten Ausfälle, Unfälle oder Ausschreitungen.

Einfach und schmerzlos- und das alles für ‘n Zehner.

Wir freuen uns auf 2020.

Nicci